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gbr LINK | BLOOD RULE - RED LINE Realsatire auf höchstem Niveau
Der Reitsport steht in der öffentlichen Wahrnehmung so schlecht da, wie nie zuvor und im Rahmen der Versammlung des Weltdachverbandes für den Reitsport wird in Hong Kong – vor den Augen der Weltöffentlichkeit – massiv die „rote Linie“ überschritten. Ein besorgter Pferdefreund fragt, ob es richtig ist, dass die Regelungen der FEI denjenigen der deutschen FN im Konkurrenz Falle vorgehen und, ob sich die durchaus darum bemühte deutsche reiterliche Vereinigung gegen die Anwendung der modifizierten Blood-Rule, die jetzt eigentlich keine mehr ist, zur Wehr setzen kann. Sehr wertvolle Gedanken.
Korrekt, zunächst gehen die Regelungen der FEI denjenigen der nationalen Föderationen vor, sobald eine Veranstaltung unter der Regie der FEI steht. So kommt es zu grotesken Situationen, wie, dass z.B. die in vielerlei sehr fortschrittliche schweizer Föderation den Schlaufzügel zum Wohle der Pferde verbietet und dann, sobald die FEI gastiert in peinlicher und rückschrittlicher Art und Weise dann genau diese nationalen Vorstöße quasi wieder in ein Gegenteil verkehrt werden unter Mißachtung des Tierwohls und auch der Sicherheit von Reiter und Pferd und noch dazu grob unverständlich, da für verschiedene Disziplinen im Reitsport verschiedene Regeln gelten – ohne nachvollziehbaren Grund.
Genauso verhält es sich - ab inKrafttreten - auch mit der Blood-Rule, die keine mehr ist, sondern ein Armutszeugnis, dass zeigt, in welche Richtung sich die FEI Regeln bewegen und die ewige "das Pferd soll im Mittelpunkt stehen" Lüge oh, Verzeihung, "Legende" einmal mehr als das entlarven, was sie ist: Schall und Rauch.
In der Schweiz hat der Gesetzgeber durchgegriffen und den Job gemacht, der eigentlich von einem Dachverband gemacht werden müsste: sich um das Tierwohl kümmern, wenn die Branche selbst dazu nicht fähig und offensichtlich auch nicht willens ist: bestimmte Gebisse verboten.
Mit diesem Schritt des nationalen schweizerischen Gesetzgebers ist dann auch Schluss mit irgendwelchen Ausreden, dann kann die FEI Gastgeber sein, wie sie will, durch das harte Durchgreifen des „echten“ Gesetzgebers gilt dann, was gelten muss: Wohl des Pferdes vor Willkür, Prestige und Machtspielchen.
Dieses Beispiel zeigt, wohin die missratene Politik der FEI den Pferdesport führt: nicht nur rückwärts in Sachen Pferdewohl, sondern auch in das sportliche und gesellschaftliche Abseits. Wie unqualifiziert und branchen schädigend hier die Geschicke gelenkt werden, zeigt sich an vorgenanntem Beispiel aus der Schweiz. Die "große" Politik respektive der nationale Gesetzgeber musste handeln, weil es die FEI offenbar nicht schafft und so tritt das ein, vor was seit Jahren, auch meinerseits, gewarnt wird: versagt die Branche bei der Behebung der seit Jahren bekannten Probleme, wird von "außen" eingegriffen, mit Gesetzen und Verboten.
Möchte Deutschland (oder auch andere Länder, die mit diesem Eklat nicht einverstanden sind) die unschönen Bilder blutender Pferde im Sport vermeiden, so hat die FN und auch jede andere nationale Föderation, die es mit dem Tierwohl ernst meint, ein Problem.
Es ist super, dass sich die FN offen, klar und deutlich gegen die Änderung der Blood Rule positioniert hat, aber auf Verbandsebene geht das Regelwerk der FEI vor, so dass die einzige Lösung nun eine Regelung durch den nationalen Gesetzgeber wäre, eine Folge, die ein vernünftig denkender Pferdesportler gerne vermeiden würde.
Was hat man sich bei der Abstimmung eigentlich gedacht?
"Super, der Pferdesport steht auf der Kippe und droht aus der öffentlichen Akzeptanz und dem olympischen Zirkel abzurutschen, schießen wir ihn, als Verantwortliche doch mit Lichtgeschwindigkeit ins Aus und fragen uns ernsthaft, ob die Abschaffung der Blood-Rule der Akzeptanz des Reitsports zuträglich sein kann?"
Aber einmal anders gefragt – wie lange wollen sich die nationalen Föderationen noch dem Diktat der FEI unterwerfen? Am Ende ist jeder seines eigenen Glückes Schmied, vielleicht braucht es Widerstand und der klaren Ansage einzelner Veranstalter, dass vom eigenen Hausrecht gebrauch gemacht wird.
Warum auch eigentlich nicht? Was hat die FEI denn zu bieten? Sie ist abhängig von großen Geldgebern und Veranstaltern, die für Championate glamouröse Kulissen finanzieren. Nur Mut: der Wandel hat ohnehin schon begonnen, es ist nur eine Frage der Zeit, wie lange dem Sport noch Schaden zugefügt wird – derzeit formieren sich einflussreiche Menschen, die den Wandel wirklich wollen, diese Menschen haben jetzt die Chance Vorreiter einer ohnehin nicht mehr aufzuhaltenden Bewegung zu werden.
Die Zeit des Hoffens ist mit der heute getroffenen Entscheidung endgültig vorbei. Es braucht jetzt eine Welle der Entrüstung weltweit. Wollen wir als echte Pferdefreunde uns gefallen lassen, dass mit Pferden im internationalen Sport so umgegangen wird?
Dass selbst dann, wenn Gewebeverletzungen sichtbar sind - denn das ist ausnahmslos so, wenn Blut fließt – immer noch Ermessen besteht, ob das Wohl des Pferdes oder der Ehrgeiz im Sport den Vorrang hat?
Ich will das nicht. Sehr viele Menschen wollen das nicht. Ein ethischer Sport braucht Grenzen, zumal, wenn wie im Reitsport ein Sportpartner eine Stimme hat und der andere eine Stimme von außen braucht, die es gut mit ihm meint.
Blut ist eine Grenze, eine sichtbare Grenze, schlimm genug, wenn es zu einer blutenden Verletzung kommt und dann sind wir an einem Punkt, der klar festlegt, dass das Wohl des Pferdes selbst dann überwiegt, wenn sich im Nachhinein – zum Glück – herausstellen sollte, dass die Verletzung keine schlimme war. Im Zweifel fürs Pferd. Immer. Überall.
Wer lange im internationalen Sport hinter den Kulissen unterwegs ist, der weiß – Auslegungsspielräume gehen schwerpunktmäßig zu Lasten der Pferde. Selbst knall eng zugeschnürte Sperrriemen wurden in der Vergangenheit im Zweifel durchgewunken, Voltigier-Pferde, die offensichtlich an der Longe mit Ausbindern lahm waren, wurden selbst bei Championaten durchgewunken und man hat schon Wege gefunden, wie ein Pferd dann nicht mehr „lahm“ aussah, sei es in einer anderen Gangart, sei es plötzlich ohne Ausbinder auf der Geraden oder einfach anders herum an der Longe, mit dem frei übersetzen Argument „ach so herum geht es eigentlich“.
Was nicht passt, wurde passend gemacht.
Darum: Bei Blut ist Schluss. Für die Pferde und für den Sport. Der Pferdesport muss verständlich bleiben, um akzeptiert zu werden, sieht man sich die Reaktionen auf die gefallene Blood-Rule an, erkennt man – mit überwältigender Mehrheit: Der Reitsport kann so nicht mehr verstanden werden und diese Welle der Entrüstung lässt hoffen.
Reitsport ist ein Kulturgut und gehört nicht denjenigen, die ihre eigene Profitgier und übersteigertes Ego über alle anderen stellen. Pferdesport gehört in die Gesellschaft, ist Mittler zwischen Tier und Mensch und Motor für verantwortliches Handeln, so war es und so soll es auch wieder werden.
Jetzt bedauern viele Menschen die absolut falsche Entscheidung der Stimmberechtigten.
Viele Stimmen gegen diese bedauerliche Entwicklung kommen von der Basis, von ganz normalen Freizeitreitern und Pferdefreunden.
Wo aber waren die Stimmen der „großen“ im Vorfeld der Abstimmung, als eine beachtliche Petition in wenigen Tagen über 60.000 Stimmen gegen das hinter sich vereinte, was jetzt bittere Realität ist?
Wo waren die Stimmen der Profireiter, Olympiasportler, der Nationaltrainer und der jungen Generation an Spitzenreitern, die ansonsten alles in Social-Media kommentieren und sich wie Hollywood-Stars in Szene setzen?
Jetzt, wo Reichweite gefragt und ihre Stimme wichtiger denn je war, hat man nichts von ihnen gehört.
Dieses Trauerspiel wird weite Kreise ziehen. Die Fernsehsender werden berichten, Sponsoren werden sich zurückziehen, aus Angst vor Beschädigung ihrer Marke wegen Engagements im Reitsport.
Wer es jetzt nicht begreift, der begreift es nie.
Es ist Zeit, Gesicht zu zeigen, selbst für die Pferde einzustehen und dem stummen Leid, das durch solche Regelungen geschaffen wird eine starke Stimme entgegen zu setzen. Die Stimme der Pferde.
André Hascher - R-haltenswert

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